Die Wochen zwischen Fasching und Ostern sollte man zur inneren Einkehr nutzen - schließlich ist Fastenzeit. Traditionell findet alljährlich in Bayern um den Josephitag (19. März) der Starkbieranstich statt und zahlreiche Brauereien und Wirtshäuser veranstalten zünftige Feste.

Bereits seit dem 15. Jahrhundert wurde in dieser Zeit des Faschings Starkbier getrunken. Mönche brauten diese Art des Bieres, da Sie während der Fastenzeit auf "feste Nahrung" verzichten mussten(„Flüssiges bricht das Fasten nicht“). Der Namen solch eines Starkbieres endet typischer Weise mit dem Suffix "-ator", wie zum Beispiel in "Delikator", "Triumphator" (Löwenbräu) oder "Animator" (Hacker Pschorr). Die Starkbierzeit in Bayern ist mit dem Politiker-"Derblecken" verbunden. Dabei werden herausragende politische Persönlichkeiten beim Starkbieranstich auf dem Münchender Nockherberg - dem bekanntesten bayerischen Starkbierfest - auf humoristische und ironische Weise kritisiert.

Bayerische Bock- und Doppelbockbiere gehören zu den Starkbieren. Für Bockbiere sind mindestens 16 % und für Doppelbockbiere mindestens 18 % Stammwürzegehalt vorgeschrieben. Daraus ergibt sich ein Alkoholgehalt von circa 6,5 % bis über 7,5 %. Der Eisbock ist mit nahezu 25 % Stammwürze- und über 8 % Alkoholgehalt eine der stärksten bayerischen Bier-Spezialitäten. Man nennt ihn auch "Bayerisch G'frorns".

Auch das obergärige Weizenbier gibt es als Weizenbock und Weizendoppelbock. Doppelbockbiere (hell oder dunkel) schmecken vollmundig, malzbetont und haben oft eine leichte Karamellnote. Ob in der traditionellen Steingutmaß oder im 0,1-Liter-Krügerl als prickelnd vollmundiger Aperitif genossen, die bayerischen Starkbiere sind echte Feinschmecker-Biere!